Quelle: Wattenrat.de
Kegelrobben werfen ihre Jungen im Spätherbst und Winter. Die Jungen kommen mit einem wasserdurchlässigen Embryonalfell auf die Welt und werden von der Mutter hoch und trocken abgelegt und dort gesäugt. Zwischenzeitlich entfernt sich die Mutter von ihrem Jungen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Das wurde einer neugeborenen Kegelrobbe auf Norderney zum Verhängnis.
Weihnachtsurlauber auf der Insel fanden am Strand eine junge Kegelrobbe, trugen das Tier auf die Promenade, ließen ihre Hunde dran schnuppern und machten Selfies mit dem Tier. Durch die Unkenntnis der Touristen wurde das Jungtier so von der Mutter getrennt. Die Seehundstation in Norddeich nahm das Kegelrobbenjunge auf und nannte es „Lisa“. Falsch verstandene Tierliebe führte dazu, dass der Meeressäuger nun von Menschen aufgepäppelt werden muss, sein Zustand ist aber kritisch. Kegelrobben sind sie größten Raubtiere in Deutschland. Wäre die Mutter in der Nähe gewesen, hätte sie das Jungtier verteidigt, zum Schaden der schnuppernden Hunde und der naturentwöhnten Selfie-Voyeure.