Wurzelstock des Strandflieders
Wer schon einmal im Sommer im Wattenmeer auf einer Wattwanderung war, hat ihn bereits gesehen, taucht er doch die Salzwiesen mit seinen Blüten in ein zartes Violett. Diese Farbe wurde dem Strandflieder beinahe zum Verhängnis, da die Menschen die Blütenstände gesammelt haben und als Trockensträuße in die heimeligen Häuser brachten. Die Farben der Trockensträuße bleiben für einige Jahrzehnte erhalten und geben dem Strandflieder auch den Namen Ewigkeitsblume. Heute ist der Strandflieder streng geschützt und darf nicht mehr gepflückt werden.
Der Strandflieder hat im Volksmund viele Namen, Ewigkeitsblume kennen wir ja bereits. Er wird weiterhin auch Widerstoß genannt. In der volkstümlichen Medizin galt er als Mittel gegen Durchfall und Erbrechen. Auch wurde er zum Stillen von Blutungen verwendet. Halligflieder nennt man ihn, da er auf den Halligen Schleswig-Holsteins zu finden ist. Am bekanntesten ist er wohl unter dem Namen Statice.
Als Vertreter der Salzwiesen verträgt er logischerweise in einem gewissen Rahmen Salz und zählt damit zu den Halophyten (Salzpflanzen). Spätestens ab jetzt wird die Pflanze für den Botaniker interessant. Der Strandflieder nimmt das Salz auf und scheidet überschüssiges Salz aktiv über Salzdrüsen auf den Blattunterseiten aus. Die Salzdrüsen finden wir ausschließlich auf den Blattunterseiten, damit die Blätter nicht verbrennen. In den Sommermonaten kann man oft eine feine Salzschicht beobachten.
Botanisch zählt der Strandflieder zu den Bleiwurzgewächsen, da dessen Wurzeln einen Stoff enthalten, der Hände und Papier grau färbt. Die Wurzeln der bis zu 40 Jahre alten Pflanzen sind der Wirt für die Larven des Halligflieder-Spitzmaus-Rüsselkäfers, der exklusiv auf dieser Pflanze zu finden ist.
Wer den Strandflieder sehen und schmecken möchte kann uns gerne auf einer unserer Wattwanderungen im Borkumer Wattenmeer begleiten