Das Milchkraut (Glaub Maritima) ist eine ausdauernde Pflanze der oberen Salzwiesen des Wattenmeeres. Es bildet regelrechte Teppiche, die den Frühling ankündigen. Die Pflanze ist über die gesamte Nordhalbkugel verteilt, wo sie auf salzhaltigen Böden der Meeresküsten wächst. Was den Boden anbelangt, ist das Milchkraut sehr genügsam, es wächst sowohl auf kargem Sandboden, als auch auf fettem Kleiboden. Am besten wächst es an feuchten Stellen, die nicht allzu oft überflutet werden und nicht zu stark mit Salz versetzt sind. Hier blüht das Milchkraut am schönsten.
Die kleinen zartrosa Blüten des Milchkrauts sitzen etwas versteckt in den Blattachseln und geben ihre Schönheit erst bei näherem Hinsehen preis. Die Blütezeit ist von Mai bis in den August hinein. Für den Winter im Wattenmeer bildet das Milchkraut Knollen aus, die kurz unter der Oberfläche zu finden sind.
Da auch das Milchkraut – wie alle Pflanzen in den Salzwiesen – mit überschüssigem Salz zurechtkommen muss, hat es ebenfalls Salzdrüsen wie der Strandflieder. Diese finden sich jedoch ausschließlich an den Rändern der dickfleischigen Blätter.
Der Name des Milchkrauts leitet sich von dem Aberglauben ab, dass es die Milchleistung der Kühe steigern würden, die in den Salzwiesen des Wattenmeeres grasen. Tatsächlich aber enthält das Milchkraut keinerlei wirksamen Bestandteile, die die Milchleistung steigern könnten. Die Kühe, die zum Grasen in die Salzwiesen gelassen werden, geben in der Tat mehr Milch. Das liegt aber wohl eher daran, dass alle Pflanzen in den Salzwiesen einen höheren Proteingehalt aufweisen, der den Stoffwechsel günstig beeinflusst.
Auf einer geführten Wattwanderung mit der Watthanse auf Borkum können sie gerne etwas vom Milchkraut probieren. In der Küche findet es in Salaten eine schmackhafte Verwendung. Guten Appetit.